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Am Mittwoch, dem 20.04.16, fuhren alle vier neunten Klassen mit ihren Klassenlehrern sowie Herrn Steinlein nach Flossenbürg zur KZ- Gedenkstätte.

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Die Schüler wurden in einem dreistündigen Rundgang über das gesamte KZ-Gelände inklusive dem Steinbruch geführt.

Die Rundgangsleiter berichteten an einzelnen Stationen über wichtige Ereignisse und Daten rund um das Konzentrationslager Flossenbürg. An bestimmten Plätzen wie z.B. dem Appellplatz durften die Schüler passende Zitate von ehemaligen KZ-Häftlingen vortragen.

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Die Schüler erfuhren, dass die SS rund 100.000 Häftlinge zwischen 1938 und 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg gefangen hielt. Mindestens 30.000 von ihnen kamen ums Leben. Die SS-Führung hatte das Lager errichtet, um durch die Zwangsarbeit der Häftlinge die Granitvorkommen am Ort auszubeuten. Besonders betont wurde, dass das KZ Flossenbürg als reines Zwangsarbeitslager gedacht und nicht wie das KZ Auschwitz als Vernichtungslager angelegt war.
In der ehemaligen Lagerwäscherei konnten sich die Schüler im Häftlingsbad einen Eindruck von dem menschenunwürdigen Umgang mit den Häftlingen machen. In diesem Gebäude befand sich zudem die Ausstellung „Konzentrationslager Flossenbürg“. An den verschiedenen Stationen erfuhren die Schüler durch Fotos, Kurzfilme, Tonbandaufnahmen oder Schriften Näheres über das harte, teilweise unmenschliche Leben im Lager, die schwere Arbeit im Steinbruch und die Außenlager des KZ Flossenbürg.

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Die anschließende Führung über das historische Gelände, durch das „Tal des Todes“ (Krematorium, Erschießungsmauer, Aschepyramide, Platz der Nationen) sowie die Besichtigung des Steinbruchs hinterließen auch bleibende Eindrücke bei den interessierten Schülern. Einige Originalgebäude sind erhalten geblieben, darunter Wachtürme, das Krematorium, Teile des Arrestbaus sowie die ehemalige Lagerwäscherei und die Lagerküche.

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Als letzter Punkt stand ein Zeitzeugenfilm auf dem Programm. Sieben Überlebende des KZ Flossenbürg schilderten mit bewegenden Worten ihre ganz eigene Geschichte.
Der Besuch der KZ- Gedenkstätte war für die Schüler eine neue, interessante Erfahrung und hat zum großen Teil auch einige sehr nachdenklich und traurig gestimmt. Ein besonderer Dank gilt den Dozenten vor Ort, die diesen Rundgang sehr schülernah und kompetent leiteten. Alle Fragen der Schüler wurden umfassend und ehrlich beantwortet und mit Hilfe von Karten und Bildern einige noch unklare Sachverhalte oder Situationen verdeutlicht.
In der „Nacharbeitsstunde“ zum Besuch der KZ-Gedenkstätte durften die Schüler ihre Gedanken und Eindrücke zum Ausdruck bringen. Das hat die Schüler der Klasse M9a am meisten beeindruckt/ bewegt/ erstaunt/ traurig gemacht:
„Es war traurig zu hören was die Menschen im KZ durchmachen mussten und wie viele Menschen im KZ gestorben sind.“ (Pascal W.)
„Ich fand es sehr interessant, dass es noch die Originalkleidung und die Schuhe von den Häftlingen gab. Schockiert hat mich, dass die Häftlinge ohne Grund beleidigt, gequält und verprügelt wurden. Viele Menschen waren zur falschen Zeit am falschen Ort.“ (Zeynep O.)
„Mir war nicht klar wie viele Menschen in einer Baracke „leben“ mussten. 800 Personen in einer Baracke und nur vier WCs und zwei Pissoire.“ (Jonas D.)
„Ich fand es schlimm, dass die Häftlinge nicht einmal ihren eigenen Namen behalten durften, sondern eine Nummer bekommen haben.“ (Lilli K.)
„Am meisten hat mich die „Weihnachtszeremonie“ (Erhängen eines KZ- Häftlings an Weihnachten) und der Duschvorgang mitgenommen. Das war einfach unheimlich qualvoll und menschenverachtend.“ (Max W.)
„Ich fand es schockierend unter welchen Umständen die Häftlinge leben mussten und sie aus durchlöcherten Schalen und Bechern essen sollten. Es ist traurig, dass so viele Menschen an Hunger starben, dann einfach verbrannt wurden und die Asche irgendwo auf einen Haufen geschmissen wurde.“ (Merve O.)

Nadine Stratmeier